13.01.2015
Sodbrennen, saures Aufstoßen, ein Brennen im Rachen: Bei der Refluxkrankheit gelangt Magensäure in die Speiseröhre. Dies ist sehr unangenehm und auf Dauer nicht immer harmlos. Experten weisen jetzt darauf hin, dass auch Arzneimittel als Ursache infrage kommen.
Bestimmte Medikamente können den unangenehmen Rückfluss von Magensäure demnach sowohl verstärken als auch verursachen. Darauf verweisen Vertreter der Deutschen Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS) in ihrer aktualisierten Leitlinie zur Refluxkrankheit. „Als Auslöser der Beschwerden können vor allem Arzneimittel infrage kommen, die zu einer Entspannung des unteren Speiseröhrenschließmuskels führen und dadurch den Rückfluss von Magensäure in die Speiseröhre begünstigen“, erklärt Professor Dr. med. Stephan Miehlke vom Magen-Darm-Zentrum in Hamburg-Eppendorf. In Betracht kommen zum Beispiel Medikamente zur Behandlung von Bluthochdruck, koronarer Herzerkrankung, Asthma und Harninkontinenz sowie Östrogenpräparate zur Hormontherapie und Psychopharmaka mit angstlösender Wirkung.
Auch manche Schmerz- und Rheumamittel sowie Medikamente zur Behandlung von Osteoporose, Eisenmangel und einige Antibiotika verursachen mitunter Sodbrennen. Dies gelte insbesondere für Schmerzmittel, die zur Gruppe der nichtsteroidalen Antirheumatika gehören. Diese könnten Entzündungen in der Speiseröhre hervorrufen, so Miehlke. Wichtig sei, dass Arzt und Patient im Blick haben, welche Mittel der Patient einnimmt. Fundierte Informationen zu möglichen Nebenwirkungen erhalten Betroffen zudem in ihrer Apotheke. „Selbstverständlich sollten vom Arzt verschriebene Medikamente nicht einfach abgesetzt werden. Doch für das ein oder andere Präparat gibt es besser verträgliche Alternativen“, sagt Miehlke.
Darüber hinaus sollten Betroffene bei ersten Anzeichen einer Refluxkrankheit einen Gastroenterologen aufsuchen, da der Rückfluss von Magensäure die Speiseröhre schädigen und sogar Krebs zur Folge haben kann. Mit Hilfe von Medikamenten, die die Säureproduktion im Magen hemmen, lasse sich die Erkrankung jedoch in der Regel wirksam behandeln, so die Experten.
DGVS/HH